Der Quarten- und Quintenzirkel

Der Quarten- und Quintenzirkel ist eines der wichtigsten Hilfsmittel für uns. Je nachdem auf welche Seite man geht, sind die Abstände eine Quarte (nach links) oder eine Quinte (nach rechts). Der Einfachheit halber wird er einfach nur der Quintenzirkel genannt.
-> Auch wenn es auf den ersten Blick vielleicht sehr kompliziert wirkt, lohnt es sich auf jeden Fall, sich mit dem Hilfsmittel auseinander zu setzen. Es macht Stegreif zum Kinderspiel.

Welche Töne und Akkorde kommen im Musikstück vor?
In der Musik gibt es Gesetzmässigkeiten (Muster). Der Grundakkord eines Stücks sagt aus, welche Töne und Akkorde vorwiegend im Stück vorkommen. In der Regel kommen in einem Musikstück nebst dem Grundakkord mindestens 1-2 weitere Akkorde vor. Diese liegen im Quintenzirkel nebeneinander.
Ist ein Stück in C-Dur, so kommen also häufig auch der G-Dur und F-Dur-Akkord vor.

Ganz viele Musikstücke setzen sich aus diesen drei Akkorden zusammen.
Es gibt eine Vielzahl solcher sogenannten 3-Chord-Musikstücke. Diese können mit nur 3 Akkorden begleitet werden. Viele Kinder- und Volkslieder gehören dazu. Auch in der einfachen Blasmusikliteratur finden wir dieses Muster.


Die meisten Musikstücke haben mehrere Teile, die in unterschiedlichen Tonarten stehen (Märsche, Polkas, Walzer haben häufig 3 Teile). In den meisten Fällen sind dies Nachbartonarten aus dem Quintenzirkel.
Ist z.Bsp. eine Polka im ersten Teil C-Dur, dann ist der zweite Teil häufig G-Dur (im Quintenzirkel nach rechts) und das Trio dann in F-Dur (im Quintenzirkel nach links)



Zusammenspielen mit verschieden gestimmten Instrumenten
Auch wenn Instrumente mit verschiedenen Grundstimmungen zusammenspielen, ist der Quintenzirkel hilfreich. Nicht alle Instrumente haben die gleiche Grundstimmung. Anhand dieses Hilfsmittels können wir schnell ausrechnen, wer welche Tonart spielen muss, damit es zusammenpasst.

Für die Grundstimmung wird immer vom Klavier ausgegangen. Dieses ist in C gestimmt.
Spiele ich auf einem anderen C-gestimmten Instrument den Grundton, dann stimmt er zusammen mit dem Klavier. (= klingend C)
Die B-Trompete ist ein Ton tiefer gestimmt. Spiele ich auf der Trompete den Grundton C, dann klingt er wie der Ton B auf dem Klavier. (klingend B). 


Spielt ein Trompeter (B-Stimmung) mit Klavier oder einer Flöte (C-Stimmung) zusammen, muss der Trompeter einen ganzen Ton höher oder die Flöte einen ganzen Ton tiefer spielen, damit es zusammenpasst.
Im Quintenzirkel sind dies 2 Schritte nach links (=tiefer)  bzw. rechts. (=höher)
Spielt die Flöte in G-Dur, dann spielt die Trompete in A-Dur (2 Schritte nach rechts).
Natürlich kann dies auf alle Instrumentenstimmungen angewendet werden. (z.Bsp auch für Waldhorn in F, Altsax in Es).


Eselsbrücken (Sprüchli)

Um uns die Reihenfolge der nebeneinander liegenden Tonarten einfach zu merken, gibt es Merksprüche. Gehen wir im Quintenzirkel nach links, finden wir alle B-Tonarten. Der Merkspruch lautet:  "Fritz, Berta, Esther assen Dessert gestern".

Gehen wir im Quintenzirkel nach rechts, finden wir alle Kreuztonarten. Der Merkspruch lautet: "Geh du alter Esel hole Fische"